Atomkraft hat keine Zukunft – Atommülltransport nach Majak ist rechtswidrig
19. November 2010 § Hinterlasse einen Kommentar
Das Bündnis gegen Atomkraft Leipzig lässt in einer aktuellen Pressemitteilung verlauten, dass die Arbeit fortgesetzt werden soll. Nach den erfolgreichen Protesten im Wendland und dem großen Zuspruch, den man von Seiten der Bevölkerung erfahren habe, werde man auch weiterhin für eine atomkraftfreie Zukunft streiten.
„Gerade nach den Protesten im Wendland sind viele der Mitfahrenden auf uns zugekommen, um sich in die Arbeit des Bündnisses einzubringen. Doch auch darüber hinaus melden sich wöchentlich Menschen bei uns, die sich engagieren möchten und uns in unserer Arbeit bestärken. Aufgrund dessen haben wir beschlossen für die Demonstrationen gegen die Castortransporte von Ahaus nach Russland und aus Frankreich nach Lubmin zu mobilisieren“, erklärt Sandra Post die aktuelle Lage im Bündnis.
Noch in diesem Jahr sollen zwei weitere Castor-Transporte durch Deutschland rollen. Wie diese Woche bekannt wurde, wird im Zeitraum vom 14.12. bis zum 16.12. Atommüll von den Wiederaufbereitungsanlagen aus Karlsruhe und Cadarache (Frankreich) nach Lubmin transportiert. Darüber hinaus plant die sächsische Landesregierung den Transport der aus Rossendorf stammenden Brennelemente von Ahaus nach Russland.
Unser Fokus liegt dabei auf letzterem. Daher wird eine Abordnung des Bündnisses am kommenden Wochenende nach Ahaus fahren, um dort Kontakt herzustellen.
„Die Informationspolitik der sächsischen Landesregierung zu den Castor-Transporten ist vollkommen intransparent“, bemängelte Mike Nagler von Attac die Situation vor den Transporten aus Ahaus ins Zwischenlager im russischen Majak. „Es werden Millionen im Haushalt für die Transporte eingeplant, während gerade im Sozialbereich massiv gekürzt werden soll. Darüber hinaus wird die Bevölkerung absichtsvoll mit Desinformationen verunsichert. Da das Zwischenlager im russischen Majak zudem den Anforderungen an ein Zwischenlager nicht entspricht, ist damit zu rechnen, dass der Atommüll irgendwann auch wieder zurücktransportiert wird. Der ganze atomare Unsinn wird anhand dessen deutlich“, so Nagler.
Alexander John, Sprecher der Klima-Allianz Leipzig, sprach sich zudem gegen den Weiterbetrieb sämtlicher Atomkraftwerke aus: „Solange wie die Endlagerfrage nicht abschließend gelöst ist, muss die Erzeugung weiterer atomarer Abfälle verhindert werden. Es gibt bisher nirgends auf der Welt ein Endlager für Atommüll.“
Der Leipziger Rechtsanwalt Jürgen Kasek vom B.U.N.D. wies darauf hin, dass bereits jetzt evident sei, dass die geplanten Transporte aus Sachsen gegen das Atomgesetz verstoßen. Wie auch eine Recherche von ‚Monitor’ ergab, seien die Transporte rechtswidrig. Sollten die Transporte dennoch durchgeführt werden, werde man eine Klage erwägen, so Kasek abschließend.
Das Bündnis kündigte darüber hinaus weitere Aktionen in Leipzig an, um die Leipziger Bevölkerung über die Gefahren der Atomkraft und das unverantwortliche Treiben der Politiker aufzuklären. Aus dem heißen Herbst machen wir jetzt einen heißen Winter, hieß es in der Pressemitteilung abschließend.
Koordinatoren: Jürgen Kasek, Mike Nagler; Alexander John, Sandra Post
Unterstützer: Ökolöwe, Attac Leipzig, Klima-Allianz Leipzig, B.U.N.D. Leipzig, Naturschutzbund Leipzig, BÜNDNIS90/DIE GRÜNEN Leipzig, DIE LINKE Leipzig, SPD Leipzig, Jusos Leipzig, Grüne Jugend Leipzig, Linksjugend Leipzig, linxxnet Leipzig
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