Störfall in Leipzig – Bericht zu den Flashmobs anlässlich des 25. Jahrestags der Tschernobylkatastrophe
18. Mai 2011 § Hinterlasse einen Kommentar
Am 26.04. fand nicht nur eine Demonstration gegen Atomkraft in Leipzig statt, bereits früher am Tage hatten Aktivist_innen zu mehreren Flashmobs in der Innenstadt aufgerufen. Unter dem Motto „Störfall“ versammelten sich etwa 30 Teilnehmer_innen in der Ost- und Westhalle des Leipziger Hauptbahnhofes, die getarnt als Reisende und Besucher kein Aufsehen erregten. Als Punkt elf Uhr das Kommando „Störfall“ ertönte, warfen sich die Aktivist_innen mit erhobenen Radioaktivitätszeichen nieder.
Menschen blieben stehen, wussten nichts mit der Situation anzufangen. Ihre Unsicherheit versuchten sie mit Kommentaren wie: „Das bringt doch eh nix.“ oder „Zuhause macht ihr eh wieder das Licht an, was aus Atomstrom erzeugt wird.“ oder „Ihh, die liegen auf dem dreckigen Boden.“ zu verwischen. Jedoch waren auch Kommentare wie: „Tolle Aktion!“ oder „Danke, dass ihr euch auch für uns auf den Boden legt.“ zu hören.
Kurz vor Ende der Aktion kam die eilig gerufene Polizei hinzu und versuchte Sachverhaltsaufklärung zu betreiben, was ihr nicht gelang. Verstärkung wurde angefordert, die die Aktivist_innen jedoch nicht mehr erreichte, da die Aktion bereits um 11:05 Uhr wieder beendet wurde und alle Beteiligten stumm den Ort des Geschehens verließen. Über dieses Verhalten zeigte sich die Polizei einigermaßen verstört und ärgerte sich über die ihr entgegengebrachte Ignoranz.
Weitere drei Störfall-Flashmobs mit geschätzten 20 Menschen fanden in zwei Einkaufsstraßen und vor der Nikolaikirche statt – im Zeitraum zwischen 11:30 Uhr und 14:00 Uhr.
Auch wenn es mehr Teilnehmende hätten sein können, so kann die Aktion letztlich als Erfolg gewertet werden.
Vielen Dank aber denjenigen, die teilnahmen,
Tabea Pohl
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